19.04.2025 „Hilfe, wir haben ein Projekt“

Mitglieder der Wohngenossenschaft Q4 treffen sich zur Bearbeitung einer Fallstudie.
Am Nachmittag des Ostersamstags 2025 trafen sich auf Einladung von Vorstand und Aufsichtsrat Q4-Mitglieder und Interessierte im supertollen Seminarraum des inklusiven Wohnprojektes „Rainhaus Lindau“.

Schon lange brennte es den Verantwortlichen von Q4 unter den Nägeln, einmal an einem fiktiven Beispiel einzuüben, wie wir reagieren, wenn es seitens der Stadtverwaltung hieße: „Wir bieten Q4 das Grundstück XY in Lindau an und bitten, sich innerhalb von 3 Monaten mit einem baulichen und organisatorischen Gesamtkonzept zu bewerben“.
Die beiden Organisatoren und Moderatoren hatten dazu ein Blatt mit allen relevanten Daten zur Bebauung (z. B. Grundstücksgröße und -kosten, Bebaubarkeit), sowie wirtschaftliche Daten (z. B. Kreditzinsen, Eigenkapitalquote) vorbereitet.

Aufgabenstellung für die zufällig zusammen gesetzten drei Arbeitsteams: Errechnung des zur Vermietung bereitstehenden Wohnraums, Abschätzung Investitionskosten, Finanzierungsüberlegungen, Miethöhe, Identifizierung der Wohnwilligen und als Ergebnis eine Prioritätenliste mit allen Aktionen und den dazu benötigten Ressourcen, um auf das Angebot eingehen zu können oder – im Fall der Unwirtschaftlichkeit – in Nachverhandlungen einzusteigen.

Die drei Gruppen arbeiteten mit Feuereifer und präsentierten nach ca. 3 Stunden das Ergebnis ihrer Arbeit. Fazit: Die Ergebnisse unterschieden sich je nach Schwerpunktsetzung von Gruppe zu Gruppe.
Eine Erkenntnis reifte jedoch bei allen: Um beispielsweise 56 Wohnungen mit Investitionskosten von 12 Mio. € planerisch umzusetzen und beim Bau zu betreuen, bedarf es einer Menge solide geplanter Aktionen bei denen alle Rädchen, angefangen von Vorstand, Aufsichtsrat und
Arbeitsgruppen bis hin zu den externen Beauftragten (z. B. Architekt) ineinander
greifen und koordiniert werden müssen.

Die bisherigen – ehrenamtlichen – Strukturen von Q4 reichen dazu nicht mehr aus. Und: Es ist beileibe kein Selbstläufer, unter den aktuellen Bedingungen (Grundstückspreise, Zinsen, Baukosten) Mietpreise für die Genossenschaftsmitglieder zu erzielen, die sich nicht im Luxussegment der Bodenseeregion abspielen.

Am Schluss herrschte Freude und Befriedigung über die spielerisch erzielten Arbeitsergebnisse. Nur schade, dass unsere aktuellen Bauprojekte noch nicht so weit fortgeschritten sind, dass wir die entstandene Aufbruchstimmung unmittelbar dafür nutzen können.

Wir bleiben jedoch optimistisch!
HMS, 17. Mai 2025

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