18.05.2018 – Wohngenossenschaft der Lindauer Bürger nimmt Formen an

Gründungstreffen

Als sich am vergangenen Freitagabend das Foyer der Freien Schule rasch füllte und schon bald zusätzliche Stühle geholt werden mussten, zeigte sich, wie groß das Interesse am genossenschaftlichen Wohnen ist.

Gündungstreffen Moderator Götz Rauch

Götz Rauch, Moderator des Abends, begrüßte die über 85 Zuhörerinnen und Zuhörer und führte dann sicher durch den Abend. Der begann mit einem kurzen Rückblick auf die vergangene Vortragsreihe des Fördervereins. Daniel Obermayr verwies insbesondere auf den Vortrag des Tübinger Baubürgermeisters Cord Soehlke. Das Beispiel Tübingen zeige, dass attraktive und lebendige Quartiere nur dann entstehen, wenn sich Bürger selbst aktiv an Konzeption, Bau und Betrieb beteiligen können. Danach schlug man den Bogen zum aktuellen Planungsstand zur Hinteren Insel nach der kleinen Gartenschau 2021. Der Förderverein setzt sich aktiv dafür ein, dass auf der städtischen Fläche auch genossenschaftliches Wohnen eine Heimat findet. Vorstandsmitglied Christian Wollin stellte Vor- und Nachteile einer Genossenschaft dar. Eine Genossenschaft sei insbesondere ein Garant dafür, dass Quartiere mit hoher Identifikation für die Bürger entstehen. Zudem bleibe das Gebiet dauerhaft frei von Spekulation. Die Stadt könne ein entsprechendes Grundstück einer Genossenschaft über Erbpacht bereitstellen oder sich mit einem Grundstück selbst in die Genossenschaft einbringen. In jedem Fall profitiere die Stadt von der sozialen Rendite aus einem lebendigen, aktiven und sozial durchmischten Quartier für alle Generationen. Dabei könne eine von Bürgern selbstverwaltete Wohngenossenschaft ganz eigene Konzepte realisieren, die auf eine flache und effektive Organisation vor Ort bauen, wie Jan Glückert ausführte. So könnten beispielsweise Räume, die tagsüber gewerbliche Büroräume sind, abends zu Gemeinschaftsräumen werden. Aber auch für neue Wohnformen für ältere Menschen haben die Organisatoren bereits sehr konkrete Ideen. Über Fragebögen wird nun das Interesse der Lindauer an einer Genossenschaft abgefragt. Als zukünftige Genossenschaftsmitglieder sollen neben den eigentlichen Nutzern, auch Förderer gewonnen werden. Bereits am selben Abend konnten bereits fast 40 Lindauer Bürger als Kooperationspartner für das Projekt gewonnen werden. Diese möchten das Projekt nicht nur tatkräftig unterstützen, sondern leisten auch einen Beitrag von 70 Euro. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden nun konkrete Konzepte erarbeitet und die Genossenschaftsgründung vorbereitet. Das Projekt soll auch weiterhin allen Lindauern offenstehen. Interessierte können sich direkt beim Förderverein unter der E-Mail-Adresse info@FVHI.de informieren und über neue Veranstaltungen benachrichtigen lassen.

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